Wir bleiben alle brav zuhause unter anderem deshalb, weil uns gesagt wurde, wir könnten andere infizieren, ohne selber etwas von der Krankheit zu merken. Aus genau diesem Grund besuchen wir auch, obwohl pumperlmunter, nicht mehr unsere Omis.
Stellt sich nun raus: Die Studie, welche die Vermutung einer Ansteckungsgefahr trotz Symptomfreiheit nahelegt, war schlampig recherchiert.
Die Studie basiert auf dem ersten dokumentierten deutschen Corona-Fall beim Autozulieferer Webasto. Die Chinesin, die das Virus dort verteilt hat, war symptomfrei; sie fühlte sich erst krank beim Rückflug. So wurde uns das gesagt, und so floss es ein in diverse Papers über die Ausbreitung der Krankheit.
Problem: Keiner hatte die Chinesin selbst gefragt. Als man das nun endlich tat kam heraus, dass sie sich schon länger krank gefühlt und Paracetamol geschluckt hat, um die Meetings bei Webasto durchzustehen. Die dort Beteiligten, die man für die Münchner Studie dann befragt hat, hatten den Eindruck, sie sei fit gewesen.
https://www.sciencemag.org/news/2020/02/paper-non-symptomatic-patient-transmitting-coronavirus-wrong#
Es arbeiteten offenbar schon länger alle im Notfall- Modus, nichts wird richtig geprüft…
Auf die fehlerhafte Studie beziehen sich dann offenbar auch andere Papers, welche die Verbreitung von SARS-CoV-2 zum Thema haben. Beispiel:
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2001737
Bin zufällig auf diese Sache gestoßen durch das Update eines Artikels in der „Zeit“:
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2020-01/coronavirus-webasto-ausbruch-bayern-china-ansteckung-deutschland
Wie‘s aussieht muss zum Thema „Ansteckungsgefahr bei Covid-19“ einiges neu gedacht werden.